Ein Polofeld ist circa 274 Meter lang und 192 Meter breit.
Die Tore sind 7,30 Meter breit und werden durch Weidenrohrpfosten begrenzt.
Nach oben hin gibt es keine Begrenzung, der Ball gilt innerhalb der Pfosten in jeder Höhe als Tor.
Zum Vergleich: Ein Fussballplatz hat 105 x 70 m, die Tore sind 7,32 m breit.
Jede Mannschaft besteht aus vier Spielern.
Zwei Spieler sind für den Angriff verantwortlich, die Nummer 3 ist der Kapitän, der das Spiel organisiert, die Nummer 4 ist der Verteidiger, auch „Back“ genannt.
Manchmal werden Sie in einem Turnierprogramm Teams mit mehr als vier Spielern und dem Vermerk „sharing“ finden. Dies bedeutet, dass sich auf einer Position zwei Spieler (meist mit dem gleichen Handicap) abwechseln.
Lediglich bei beengten Platzverhältnissen (z.B. beim Spielen in einer Halle oder in einer Sandarena) bestehen die Mannschaften nur aus zwei oder drei Spielern.
Ein Spiel besteht meist aus vier Spielabschnitten, sogenannten „Chukkas“.
Ein Chukka dauert siebeneinhalb Minuten effektive Spielzeit, wobei die Zeitmessung bei Fouls angehalten wird, das ganze Spiel also erheblich länger dauern kann.
Zwischen den einzelnen Chukkas liegen Pausen von 3 bzw. 5 Minuten (in der Halbzeit).
In der Halbzeitpause sind vor allem die Zuschauer gebeten, beim „Tritt-In“ auf dem Platz die ausgeworfenen Rasenstücke und Grassoden wieder einzutreten.
Damit die Mannschaften abwechselnd gegen die Sonne spielen, findet nach jedem Tor ein Seitenwechsel statt.
Diese Eigenart des Spiels, die viele Zuschauer (und selbst manchen Polo-Anfänger!) irritiert, entstammt den Zeiten, als Polo in den heissen und sonnigen Kolonien gespielt wurde und es wirklich ein Nachteil war, von der Sonne geblendet zu werden.
Ein Polopferd darf niemals zwei Chukkas hintereinander geritten werden.
Es kommt also in einem Spiel höchstens zweimal zum Einsatz, wobei ein Polospieler meist drei bis vier Pferde am Platz hat und die individuellen Fähigkeiten seiner Ponies spielstrategisch einsetzt.
Die bis zu 60 km/h schnellen Pferde sind das Kapital des Turnierspielers.
Diesem Umstand wird auch bei den Regeln Rechnung getragen, der Schutz der Pferde steht an oberster Stelle. Beine und Gelenke der vierbeinigen Cracks sind dick bandagiert.
Das Einflechten des Schweifes verhindert, dass sich der Stick des Spielers beim Schwungholen darin verfängt.
Ähnlich wie beim Golf wird jedem Polo-Spieler ein Handicap zugeteilt.
Es basiert auf seinen bisherigen Leistungen und reicht von minus 2 (= Anfänger) bis zu (recht seltenen) plus 10.
Die beiden besten deutschen Spieler liegen bei +4 und +5.
Das Team-Handicap errechnet sich aus der Summe der Handicaps der vier Spieler eines Teams.
Als Beispiel: Spieler A hat Handicap (- 2), Spieler B (- 1), Spieler C (+ 3) und Spieler D (0). Spielen diese vier zusammen, so haben sie ein Team-Handicap von 0.
Bei den jährlich stattfindenden „Palermo Open“ in Argentinien (wo Polo eine ähnliche Popularität geniesst wie hierzulande Fussball), liegen die Team-Handicaps zwischen 36 und 40 . . . !!!!
Wenn nun in einem Spiel zwei Mannschaften mit unterschiedlichen Team-Handicaps gegeneinander antreten, so wird nach einem bestimmten Schlüssel eine Torvorgabe für das Team mit dem niedrigeren Handicap berechnet.
Diese Torvorgabe, die auch halbe Punkten aufweisen kann, werden Sie schon vor Spielbeginn auf dem scoreboard (der Anzeigetafel) sehen.
Die Berechnung der Torvorgabe: Die Differenz des Gesamthandicaps einer Mannschaft wird durch die Zahl 6 dividiert und mit der Anzahl der Chukker des Spiels (meistens 4 Chukker) multipliziert. Das ergibt die Anzahl der Tore, die als Vorgabe für die Mannschaft mit dem niedrigeren Handicap gegeben wird. Errechnete Bruchteile eines Tores zählen als halbes Tor.
Abhängig vom Können (also dem Team-Handicap) der teilnehmenden Mannschaften unterscheidet man in Deutschland zwischen
Obige Werte nennen wir als Richtwerte, sie können je nach individueller Ausschreibung des veranstaltenden Clubs geringfügig abweichen.
Jedes Spiel wird von zwei berittenen Schiedsrichtern, den „UMPIRES“ beobachtet. Sie sind an den schwarz-weiss gestreiften Hemden zu erkennen.
Der oberste Schiedsrichter ist der „REFEREE“ am Spielfeldrand, an den sich die Umpires in Zweifelsfällen wenden.
zurück zum Anfang der Übersicht